Ägyptologie und Koptologie
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Across ancient borders and cultures: An Egyptian microcosm in Sudan during the 2nd millennium BC

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  • Projektleitung: Prof. Dr. Julia Budka
  • Projektmitarbeiter: siehe hier
  • Fördergeber: ERC Strating grant im European Union's Seventh Framework Programme (FP7/2007-2013) / ERC grant agreement n° 313668, Laufzeit 12/2012-04/2018
  • Weitere Informationen finden Sie hier

 

AcrossBorders wird als Starting Grant des Europäischen Forschungsrats seit Dez. 2012 durchgeführt. Die erste Hälfte der Projektlaufzeit (12/2012-03/2015) fand in Wien mit der Österreichischen Akademie der Wissenschaften als gastgebende Institution statt, die zweite Hälfte ist nunmehr in München an der LMU angesiedelt.

Gegenstand des Projekts sind Siedlungsstrukturen in Ägypten und Nubien (heutiger Nordsudan) während des 2. Jahrtausends v. Chr. Diese Gebiete liegen im Spannungsfeld antiker und moderner Grenzen und Kulturen und standen in wechselhaften Beziehungen zueinander, weshalb eine komparative Studie außerordentlich aufschlussreich ist. Architektur und Struktur pharaonischer Siedlungen, die in Nubien während des Neuen Reichs (ca. 1539-1077 v. Chr.) von Ägyptern neu gegründet wurden, sind ebenso unerforscht wie die soziale Stratifizierung und materielle Kultur der Fundplätze. Besonderes Potential bieten diese Städte außerhalb Ägyptens nicht nur aufgrund ihres exzellenten Erhaltungszustandes, sondern auch deshalb, weil dort pharaonische Lebenskultur auf eine lokale nubische Tradition traf. Heute aktuelle Fragestellungen rund um Integration und Akkultura­tion können an diesen antiken Beispielen thematisiert werden – z.B. wie die einheimische Bevölkerung mit den fremden Einflüssen umgegangen ist und wie sich Ägypter im Ausland präsentiert haben.

Die Nilinsel Sai im Nordsudan steht als repräsentatives Beispiel für ägyptische Siedlungspolitik im Fokus der Untersuchung. Auf Sai finden seit den 1950er Jahren französische Grabungen statt. AcrossBorders findet mit der freundlichen Genehmigung und Unterstützung der französischen Konzessionsinhaber Didier Devauchelle und Vincent Francigny sowie der sudanesischen Behörden, der National Corporation for Antiquities and Museums (NCAM) in Sudan, statt, wobei wir besonders NCAMs Generaldirektor Dr. Abdelrahman Ali Mohamed danken. Das internationale Grabungsteam, das die ägyptische Stadt des Neuen Reiches auf Sai untersucht, bringt Ägyptologen, Archäologen, Architekten, Geo- und Mikroarchäologen sowie Naturwissenschaftler verschiedener Fachdisziplinen aus Österreich, Deutschland, Frankreich, Italien, Holland und Großbritannien zusammen.

Die interdisziplinären Methoden und Techniken sowie die unterschiedlichen Fragestellungen liefern ein ideales Beispiel dafür, wie archäologische Forschungstätigkeit im Fach Ägyptologie (bzw. der Archäologie Nord­ost­afrikas) gezielt intensiviert werden kann. Ein besseres Verständnis des ägyptischen Alltagslebens, insbesondere die neue Beleuchtung von nur scheinbar klaren Grenzen zwischen unterschiedlichen Bevölkerungs­gruppen, könnten sogar dabei helfen, noch heute aktuelle Phänomene beim Zusammentreffen verschiedener Kulturen zu beschreiben.