Ägyptologie und Koptologie
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Nachruf auf Dr. phil. Kamal Sabri Kolta

Mit tiefer Trauer nehmen wir Abschied von Dr. phil. Kamal Sabri Kolta, der am 22.11.2023 im Alter von 93 Jahren verstorben ist.

02.01.2024

Dr. Kamal Sabri KoltaDr. Kolta wurde 1930 in Kairo, Ägypten, geboren. Nach dem Abitur in Giza absolvierte Dr. Kolta von 1950 bis 1954 ein Studium der klassischen Philologie an der Universität Kairo. Nach seiner Zeit als Englischlehrer an einem ägyptischen Gymnasium folgte ab 1960 ein weiteres Studium der Ägyptologie und Altphilologie in Tübingen. Er studierte unter anderem bei dem Klassischen Philologen Hildebrecht Hommel und dem Ägyptologen Hellmut Brunner und schloss das Studium 1967 mit einer herausragenden Promotion zum Thema „Die Gleichsetzung ägyptischer und griechischer Götter bei Herodot“ ab.
Seit 1970 widmete sich Dr. Kolta als Assistent am Institut für Geschichte der Medizin der Universität München unter dem damaligen Lehrstuhlinhaber Heinz Goerke intensiv der Erforschung der medizinischen Geschichte Ägyptens. Seit 1974 war er als akademischer Rat und seit 1984 als akademischen Oberrat an eben diesem Institut tätig. Sein Forschungsinteresse erstreckte sich über die pharaonische, griechisch-römische, koptische und islamische Zeit Ägyptens. Dr. Kolta veröffentlichte unzählige Beiträge in verschiedenen Fachzeitschriften aber auch mehrere Monografien, die zur Erweiterung des Verständnisses der Medizin des Alten Ägypten und darüber hinaus beitrugen. Unter den monografischen Werken zu nennen seien hier „Christentum im Land der Pharaonen. Geschichte und Gegenwart der Kopten in Ägypten“ (München 1985), „Ein Leib für Leben und Ewigkeit. Medizin im alten Ägypten“ (zus. mit Chr. Habrich und S. Schoske; Ingolstadt 1985); „Von Echnaton zu Jesus“ (München 1993), „Die Heilkunde im Alten Ägypten“ (zus. mit Doris Schwarzmann-Schafhauser; Stuttgart 2000) und zuletzt „Koptische Wörter in dem heutigen Kairoer Dialekt“ (München 2018).
Dr. Kolta prägte nicht nur die Medizingeschichte durch seine wissenschaftlichen Beiträge. Über viele Jahre hinweg gab er nicht nur an seinem eigenen Institut Seminare zur Geschichte der Medizin, sondern auch am Institut für Ägyptologie der LMU München, wodurch er sein umfassendes Wissen und seine Leidenschaft für das Fach an Generationen von Ägyptologie-Studierenden weitergab. Selbst nach seiner Zeit als akademischer Oberrat blieb Dr. Kolta beiden Instituten als Lehrbeauftragter treu. Das Institut für Ägyptologie verliert damit einen beliebten Lehrer, Mentor und Freund. Unsere aufrichtige Anteilnahme gilt seiner Familie, Freunden und Kollegen.

Nachruf des Instituts für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin.