Ägyptologie und Koptologie
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Vorträge des Collegium Aegyptium am Institut im WiSe 2022/23

17.10.2022 – 10.02.2023

ibis

Die Vorträge finden in Präsenz im Vortragsraum des Hauses der Kulturinstitute, Katharina-von-Bora-Str. 10, 80333 München, 2. Stock, Raum 242 statt. Zusätzlich ist eine Live-Übertragung via Zoom geplant. Der Link für die Teilnahme geht den Vereinsmitgliedern jeweils einige Tage vor dem Vortrag per E-Mail zu.
Alle anderen Interessenten melden sich bitte zur Online-Teilnahme unter folgender Mail-Adresse an: collegium-aegyptium@aegyp.fak12.uni-muenchen.de

Donnerstag, 27. OKTOBER 2022, 19:30 Uhr (!)
Herr Joachim Willeitner, M.A., München
Ein Elfenbeinfragment im Münchner Ägyptischen Museum mit der Nennung des Semenchkare – neue Überlegungen zur ausgehenden Amarnazeit

Ein kleines Elfenbeinfragment aus der ehemaligen Sammlung von Bissing im Münchner Ägyptischen Museum weist neben einer Darstellung des Aton auch eine Inschrift auf, in welcher sowohl Echnaton als auch Semenchkare aufgrund ihrer Titulaturen als protokollarisch gleichgestellte Herrscher genannt werden. Gemeinsam mit anderen Belegen kann Semenchkare als eigenständiger männlicher (Ko)regent bestimmt werden und nicht lediglich als Königswitwe Nofretete, die als Nachfolgerin Echnatons eine männliche Rolle übernahm. Damit kommt Semenchkare auch wieder als potentieller Vater Tutanchamuns in Betracht.

Donnerstag, 24. NOVEMBER 2022, 19 Uhr
Herr Oliver Gauert, M. A., Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim
Die Entwicklung der Medizin im Ägypten der pharaonischen und der griechisch-römischen Zeit

Krankheiten sind so alt wie die Menschheit und waren natürlich auch in Ägypten sehr verbreitet. Mumien legen noch heute Zeugnis ab von einer Vielzahl unterschiedlichster Erkrankungen, die in Ägypten verbreitet waren. Schon früh versuchten die Ägypter Heilmethoden zu entwickeln. Wurden vor allem innere Erkrankungen zunächst durch göttliche oder magische Einwirkung erklärt, so war die Ursache bei Verletzungen und Unfällen doch offensichtlich. Daher steht die Wundversorgung am Beginn der medizinischen Entwicklung in Ägypten. Auf unterschiedlichste Fachgebiete spezialisierte Mediziner hinterließen ihre Erkenntnisse in Lehrbüchern, die sie auf Papyrus abfassten. Später brachten die Griechen große Ärzteschulen hervor, darunter die Hippokratiker und die dogmatische Ärzteschule von Alexandria, die in ihrer Blütezeit bereits zu einem hohen Kenntnisstand auf dem Gebiet der Anatomie und vor allem der Neuroanatomie gelangte. Der Vortrag gibt einen Einblick in die wichtigsten Entwicklungslinien und Erkenntnisse der Ägypter der pharaonischen und der griechisch-römischen Zeit.

Donnerstag, 19. JANUAR 2023, 19 Uhr
Herr Prof. Dr. Richard Bussmann, Universität zu Köln
Altägyptische Körper jenseits der Eliten: Perspektiven auf aktuelle Befunde von Zawyet Sultan

Die Ägyptologie war wie viele andere historische Wissenschaften lange Zeit primär an den Hinterlassenschaften der Eliten interessiert, den monumentalen Grab- und Tempelanlagen, der Skulptur, Kunst und der textlichen Überlieferung. Wie sieht es aber am unteren Ende der sozialen Hierarchie aus? Gibt es so etwas wie „Armut“ im alten Ägypten, und wie ändert sich unser Blick auf das alte Ägypten, wenn wir nach entsprechenden Befunden suchen? Der Vortrag widmet sich diesen Fragen auch im Hinblick auf einen kürzlich entdeckten Friedhof der „einfachen Bevölkerung“ des frühen Alten Reichs in Zawyet Sultan in Mittelägypten.

ACHTUNG - ENTFÄLLT! Wird am 27. April 2023 nachgeholt.
Donnerstag, 2. FEBRUAR 2023, 19 Uhr
Neue Forschungsergebnisse am Münchner Ägyptologischen Institut
Frau Barbara Link, M. A.
„Heute back ich, morgen brau ich“ - Das Bierbrauen im alten Ägypten

Brot und Bier waren Grundnahrungsmittel im alten Ägypten und sind seit der Vorgeschichte gut belegt. Umso verwunderlicher ist es, dass bis heute nicht eindeutig geklärt werden konnte, wie genau das Bier hergestellt wurde. Bisher galt eine kleine Monographie von Wolfgang Helck von 1971 als das Standardwerk, doch in den letzten 50 Jahre sind einige neue Erkenntnisse zum Brauen hinzugekommen. Ziel meiner Dissertation war die Rekonstruktion der möglichen Brautechniken im alten Ägypten von der Vor- und Frühgeschichte bis zum Ende des Neuen Reiches. Hierzu wurde als Methodik ein spezifischer interdisziplinärer Ansatz gewählt, der die Kunstgeschichte mit experimenteller Archäologie (Nachbrauen / ethnographische Belege), Philologie, Archäologie und naturwissenschaftlichen Analysen verbindet. Als Ergebniss konnten drei unterschiedliche Brauverfahren herausgearbeitet werden.

Weitere und aktuelle Informationen entnehmen Sie bitte der Website des Collegium Aegyptium sowie unserer Facebook-Seite.

Die Veranstaltungen werden speziell für die Mitglieder des Collegium Aegyptium angeboten. Nichtmitglieder können ebenfalls gerne teilnehmen. In diesem Fall würden wir uns über eine Spende in Höhe von 3,- bis 6,- Euro freuen.