Ägyptologie und Koptologie
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Vorträge des Collegium Aegyptium am Institut im SoSe 2023

17.04.2023 – 21.07.2023

ibis

Die Vorträge finden in Präsenz im Vortragsraum des Hauses der Kulturinstitute, Katharina-von-Bora-Str. 10, 80333 München, 2. Stock, Raum 242 statt. Zusätzlich ist eine Live-Übertragung via Zoom geplant. Der Link für die Teilnahme geht den Vereinsmitgliedern jeweils einige Tage vor dem Vortrag per E-Mail zu.
Alle anderen Interessenten melden sich bitte zur Online-Teilnahme unter folgender Mail-Adresse an: collegium-aegyptium@aegyp.fak12.uni-muenchen.de

DONNERSTAG, 27. APRIL 2023, 19 UHR
Neue Forschungsergebnisse am Münchner Ägyptologischen Institut
Frau Dr. Barbara Link
„Heute back ich, morgen brau ich“ - Das Bierbrauen im alten Ägypten

Brot und Bier waren Grundnahrungsmittel im alten Ägypten und sind seit der Vorgeschichte gut belegt. Umso verwunderlicher ist es, dass bis heute nicht eindeutig geklärt werden konnte, wie genau das Bier hergestellt wurde. Bisher galt eine kleine Monographie von Wolfgang Helck von 1971 als das Standardwerk, doch in den letzten 50 Jahre sind einige neue Erkenntnisse zum Brauen hinzugekommen. Ziel meiner Dissertation war die Rekonstruktion der möglichen Brautechniken im alten Ägypten von der Vor- und Frühgeschichte bis zum Ende des Neuen Reiches. Hierzu wurde als Methodik ein spezifischer interdisziplinärer Ansatz gewählt, der die Kunstgeschichte mit experimenteller Archäologie (Nachbrauen / ethnographische Belege), Philologie, Archäologie und naturwissenschaftlichen Analysen verbindet. Als Ergebniss konnten drei unterschiedliche Brauverfahren herausgearbeitet werden.

DONNERSTAG, 25. MAI 2023, 19 UHR
Frau Prof. Dr. Julia Budka, Ludwig-Maximilians-Universität München
Neue Details zu alten Funden:
Ptolemäische Holzsärge und Mumienkartonagen aus TT 414

Die Wiederverwendung des Grabes von Anch-Hor, TT 414, im Asasif ab der 30. Dynastie ist sehr gut belegt. Seit 2018 widmet sich das LMU Anch-Hor Projekt diesem größtenteils noch unveröffentlichten Material, das reichhaltiges Potenzial für das Verständnis komplexer Bestattungssitten in Theben besitzt. Im Vortrag werden insbesonders ausgewählte Holzsärge und Mumienkartonagen vorgestellt. Anhand dieser Beispiele werden Aspekte von Kreativität und Variation bei der Gestaltung spätägyptischer Grabinventare diskutiert.

DONNERSTAG, 15. JUNI 2023, 19 UHR
Frau Dr. Regina Hölzl, Kunsthistorisches Museum Wien
Beni Hassan in Wien – Die „Grabmalereien“ Chnumhoteps II.
im Kunsthistorischen Museum und ihre Restaurierung

Die Wände der Ägyptischen Schausäle im Kunsthistorischen Museum Wien beeindrucken durch ägyptische Wandmalereien, die einem Felsgrab in Beni Hassan (Mittelägypten) nachempfunden sind. Als Vorlage dienten Zeichnungen, die während der Preußischen Expedition nach Ägypten und Nubien (1842–1845) angefertigt wurden. Ursprünglich waren diese Malereien für die Wiener Weltausstellung 1873 konzipiert worden, wo ein Nachbau des Grabes bewundert werden konnte. Nach dem Ende der Weltausstellung wurden die Wandmalereien gesichert und später an den Wänden des 1891 eröffneten Kunsthistorischen Museums angebracht. Zum 150-Jahr-Jubliläum der Wiener Weltausstellung (2023) sind diese Malereien umfassend restauriert und einer ausführlichen wissenschaftlichen Untersuchung unterzogen worden.

Achtung, dieser Vortrag findet ausschließlich online über Zoom statt. Für einen Zugang wenden Sie sich bitte an collegium-aegyptium@aegyp.fak12.uni-muenchen.de

DONNERSTAG, 22. JUNI 2023, 19 UHR
Frau PD Dr. Irene Forstner-Müller, Österreichisches Archäologisches Institut Kairo
Die Stadt Kom Ombo im Wandel der Zeit
von der Frühgeschichte Ägyptens bis ins 20. Jahrhundert nach Christus

Der antike Fundplatz Kom Ombo liegt am östlichen Nilufer, etwa 45 km nördlich von Assuan; wo sich das Flussbett des Nils verbreitert und nach Westen abbiegt. Der Ort ist vor allem durch den gut erhaltenen ptolemäisch-römischen Tempel bekannt. Dieser Tempel sitzt auf einem antiken Tell, der seit der 2. Dynastie bis in die Spätantike und nach einem Hiatus erneut im 19. Jahrhundert n. Chr. besiedelt wurde. Seit 2017 erfolgen dort archäologische Untersuchungen durch eine ägyptisch-österreichische Mission im Rahmen der Außenstelle Kairo des ÖAI/ÖAW. In diesem Vortrag werden die neuesten Ergebnisse und Funde dieser Arbeiten vorgestellt

DONNERSTAG, 13. JULI 2023, 19 UHR
Frau Prof. Dr. Dagmar Budde, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Vom Typhonium zum Geburtstempel?
Das Mammisi von Edfu und sein Dekorationsprogramm

Das Mammisi (Geburtshaus) von Edfu hat schon in den Pionierzeiten der Ägyptologie Aufmerksamkeit erlangt, stand dann aber für lange Zeit im Schatten des berühmten Horustempels, dem es vorgelagert ist. Der Vortrag widmet sich der abwechslungsreichen Bau- und Forschungsgeschichte dieses ptolemäerzeitlichen Mammisis und nimmt die Besonderheiten seiner Dekoration in den Blick. Zu den Besonderheiten zählen Prozessionen von eigentümlichen Gottheiten, die den Schutz von Mutter und Kind gewährleisten, Szenen der Zeugung, Geburt und Anerkennung des Kindes, Musikanten mit ihren Instrumenten oder die halbplastischen Figuren des Bes an den Säulenkapitellen, in denen man einst das Ungeheuer Typhon erkannte. Ein breites Textspektrum begleitet und ergänzt die bildlichen Darstellungen. Es bekundet die vielfältigen Funktionen des Mammisis, die sich bei weitem nicht auf das Thema der Geburt beschränken.

Weitere und aktuelle Informationen entnehmen Sie bitte der Website des Collegium Aegyptium sowie unserer Facebook-Seite.

Die Veranstaltungen werden speziell für die Mitglieder des Collegium Aegyptium angeboten. Nichtmitglieder können ebenfalls gerne teilnehmen. In diesem Fall würden wir uns über eine Spende in Höhe von 3,- bis 6,- Euro freuen.