Ägyptologie und Koptologie
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Vorträge des Collegium Aegyptium am Institut im SoSe 2024

15.04.2024 – 19.07.2024

ibis

Die Vorträge finden in Präsenz im Vortragsraum des Hauses der Kulturinstitute, Katharina-von-Bora-Str. 10, 80333 München, 2. Stock, Raum 242 statt. Zusätzlich ist eine Live-Übertragung via Zoom geplant. Der Link für die Teilnahme geht den Vereinsmitgliedern jeweils einige Tage vor dem Vortrag per E-Mail zu.
Alle anderen Interessenten melden sich bitte zur Online-Teilnahme unter folgender Mail-Adresse an: collegium-aegyptium@aegyp.fak12.uni-muenchen.de

Donnerstag, 2. MAI 2024, 19 Uhr

Dr. Ghada Mohamed, Kairo Universität

„Die Zeichen enthüllten ihre Gestalt, er rief ihnen zu und sie antworteten ihm“: Die anthropomorphisierten Hieroglyphen als (inter)aktive Bild-Text-Kompositionen im alten Ägypten

Als Sonderform der altägyptischen Hieroglyphen gilt die anthropomorphisierte Form, in der das Zeichen menschliche Eigenschaften und Fähigkeiten sowohl in seiner Gestalt als auch im Verhalten aufweist. In diesem „Status“ ist das Zeichen, das ein unbelebtes Objekt darstellt, kein inaktives, statisches Element, sondern ein aktives, dynamisches Wesen, es nimmt verschiedene Formen an und agiert eigenständig wie ein Mensch, vor allem in verschiedenen religiösen und rituellen Kontexten. Es wird hauptsächlich als Bildmotiv verwendet, handelt selbständig und kann häufig sowohl in Schriftspielen als auch in Symbolbildern vorkommen.
In diesem Vortrag werden die Formen und die Funktionen der vermenschlichten Hieroglyphen als (inter)aktive Bild-Text-Kompositionen anhand ausgewählter Beispiele bis zum Ende der Spätzeit kurz vorgestellt.

Donnerstag, 6. JUNI 2024, 19:30 Uhr (!)

Christian Perzlmeier, M.A., Staatliches Museum Ägyptischer Kunst München

Naga - 30 Jahre Ausgrabung

In einem Gesamtüberblick werden die Grabungs- und Forschungsergebnisse des Naga-Projekts zur antiken meroitischen Königsstadt Naga vorgestellt: Vom Gebäude Naga 100, dem Amuntempel, über den berühmten Löwentempel bis hin zum erst im März 2023, kurz vor Ausbruch des Krieges im Sudan, freigelegten Gebäude Naga 1000. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Restaurierungsarbeiten und der Erschließung der Stätte für die Öffentlichkeit in enger Zusammenarbeit mit unseren sudanesischen Kollegen und lokalen Arbeitern.

Donnerstag, 20. JUNI 2024, 19 Uhr

Prof. Dr. Friedhelm Hoffmann, Ludwig-Maximilians-Universität München

Feier oder Fiasko – das Fest in der demotischen Literatur

Das Jahresthema „Ägypten im Fest“ möchte ich mit einem Blick in die demotische Literatur aufgreifen. Es gibt nicht nur Gelagepoesie, in der orgiastische Ausgelassenheit im Mittelpunkt steht. Feste kommen auch in Erzählungen vor, werden in ihnen jedoch auffälligerweise nur beschrieben, wenn etwas aus dem Ruder läuft –der Phantasie, wie eine Feier zum Fiasko werden kann, sind keine Grenzen gesetzt …

Donnerstag, 4. JULI 2024, 19 Uhr

Mag. Theol. Florian Rösch, M.A., Ludwig-Maximilians-Universität München

„Bring mir den Schmuck für den Festtag!“
Gestaltung und Normierung von koptischen Festen

Neben dem Sonntagsgottesdienst kamen Christinnen und Christen im koptischen Ägypten zu besonderen Anlässen zusammen, wenn der Märtyrer und der Heiligen gedacht wurde. Man versammelte sich an deren Gräbern und Schreinen, hielt gemeinsam Mahl, lauschte den Viten der Verstorbenen und hielt umfangreiche Prozessionen ab. Welche Formen diese Feste annehmen konnten, wie ihr Ablauf war und welche Quellen uns aus dem spätantiken Ägypten erhalten sind, die uns Auskunft über diese besonderen Feierlichkeiten geben, wird im Vortrag näher beleuchtet.
Heiligenfeste bei den Kopten konnten jedoch auch schnell außer Kontrolle geraten: Trunkenheit, Magie, pagane Praktiken und Ausschweifungen aller Art veranlassten Kleriker dazu, in ihren Predigten gegen allzu ausgelassenes Festtreiben vorzugehen. Wie und mit welchem Erfolg versucht wurde, auch wegen Festen einen christlichen „Knigge“ in der ägyptischen Bevölkerung zu etablieren, steht im Mittelpunkt des zweiten Teils des Vortrags.

DONNERSTAG, 18. JULI 2024, 19 UHR

Prof. Dr. Jochem Kahl, Freie Universität Berlin

Der Upuaut-Tempel von Assiut: Spuren und Fragmente

Upuaut, dem Hauptgott der mittelägyptischen Stadt Assiut war der bedeutendste Tempel der Stadt geweiht. Moderne Überbauung und die Schwemmschichten der jährlichen Nilflut verhindern einen direkten archäologischen Zugriff auf diesen Tempel, der in Teilen noch in 6 bis 12 m Tiefe unter der heutigen Stadt erhalten ist. Informationen des lokalen Inspektorats der Ägyptischen Altertümerverwaltung und des Gouverneurats Assiut, wiedergefundene Tempelblöcke aus einer Grabung im Jahre 1930 sowie Text – und Bildzeugnisse aus der Nekropole von Assiut ermöglichen einen ersten Einblick in die Geschichte und Bedeutung des verschollenen Tempels.

Weitere und aktuelle Informationen entnehmen Sie bitte der Website des Collegium Aegyptium sowie unserer Facebook-Seite.

Die Veranstaltungen werden speziell für die Mitglieder des Collegium Aegyptium angeboten. Nichtmitglieder können ebenfalls gerne teilnehmen. In diesem Fall würden wir uns über eine Spende in Höhe von 3,- bis 6,- Euro freuen.