Ägyptologie und Koptologie
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Dr. Christine Strauß-Seeber verstorben

11.04.2022

Das Institut für Ägyptologie betrauert zutiefst den Tod von Dr. Christine Strauß-Seeber, die am 2. April 2022 verstorben ist.

Christine Strauß-Seeber war eine bekannte deutsche Ägyptologin, Kunst- und Kulturwissenschaftlerin sowie eine ausgezeichnete Volkshochschuldozentin.

Sie wurde am 25. Februar 1949 in Berlin geboren, wuchs dort auf und begann 1968 ihr Studium der Ägyptologie und Vorderasiatischen Archäologie an der Freien Universität Berlin. Später zog sie nach München und wechselte an die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU), wo sie ihr Studium bei Wolfgang Müller und Dietrich Wildung fortsetzte und mit einer Doktorarbeit zum Thema: Die Königsplastik Amenophisʼ III. bei Dietrich Wildung abschloss.

Frau Strauß-Seeber war in den 70er und 80er Jahren vor allem feldarchäologisch tätig und an Grabungen in Italien, Persien, der Osttürkei und Ägypten beteiligt. Seit 1978 arbeitete sie für sechs Jahre auf der Grabung des Staatlichen Museums Ägyptischer Kunst an einem prädynastischen Friedhof im ägyptischen Minshat Abu Omar im Ostdelta. Gleichzeitig begann sie mit ihrer Tätigkeit als Dozentin am Institut für Ägyptologie und Koptologie der LMU und später auch als Gastdozentin an den Universitäten in Hamburg, Mainz und Würzburg. Dabei gelang es ihr auf beeindruckende Weise, Studierende für das Fach Ägyptologie zu begeistern.

Im Anschluss an ihre Grabungstätigkeit und neben ihrer universitären Lehre begann Frau Strauß-Seeber seit den späten 80er Jahren an verschiedensten Volkshochschulen und Bildungseinrichtungen zu unterrichten, z. B. in Augsburg, Dachau, Eichenau, Gröbenzell, Nürnberg und vor allem München. Neben Themen zum Alten Ägypten, zu Israel, Palästina und Mesopotamien, erweiterte sie ihre Unterrichtsbereiche auch auf das Kulturerbe Persiens, Usbekistans und der Mongolen.

Sie organisierte wissenschaftliche Reisen nach Ägypten, Persien und Usbekistan sowie zu bedeutenden Museen in Europa, Amerika und Ägypten. Sowohl bei ihren Volkshochschulkursen als auch auf Ihren Reisen gelang es ihr auf vorbildliche Weise, neueste Forschungsergebnisse an interessierte Laien zu vermitteln. Das lag nicht nur an ihrem außergewöhnlichen Vermittlungstalent, sondern auch daran, dass es ihr bis zuletzt gelang, den Kontakt zu Forschung und Wissenschaft aufrechtzuerhalten und somit immer wieder aktuelle und neuste Ergebnisse zu präsentieren.

Eine enge Zusammenarbeit fand auch mit mehreren Museen statt, wie z. B. den ägyptischen Museen in München, Berlin und Hildesheim.

Christine Strauß-Seeber war dem Münchner Ägyptologischen Institut seit vielen Jahrzehnten eng verbunden als geschätzte Kollegin und als Freundin vieler am Institut Lehrender. Wir werden sie vermissen.

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