Ägyptologie und Koptologie
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Die spätantik-koptische Klosteranlage Deir el-Bachit in Theben-West / Dra’ Abu el-Naga

  • Projektleitung: Prof. Dr. Günter Burkard; Leitung der Ausgrabung: Dr. Ina Eichner
  • Projektmitarbeiter: Dr. (des) Thomas Beckh; Dipl. Arch. Heike Bücherl; Rachel Fey, M.A.; Kathrin Gabler, M.A.; Dr. Suzana Hodak; Catherine Jones, M.A.; Dr. Sandra Lösch; Sylvia Mehret, M.A.; Edina Petersmarck, M.A.; Prof. Dr. Siegfried Richter; Dr. Ute Rummel; Johanna Sigl, M.A.; Dr. Albert Zink
  • Fördergeber: DFG (seit 2004)

Die Ausgrabung und Erforschung von Deir el-Bachit, der bislang größten bekannten spätantik-koptischen Klosteranlage in Theben-West aus der Zeit vom 5. bis 8., möglicherweise sogar bis 9. Jh. n. Chr., wird seit Februar 2004 im Rahmen eines DFG-Projektes des Ägyptologischen Institutes der LMU München durchgeführt. Die Klosteranlage erstreckt sich hoch über dem Niltal auf der Hügelkuppe von Dra' Abu el Naga und liegt innerhalb des Konzessionsgebietes des DAI Kairo.

Ausgangspunkt für die archäologische Untersuchung:

Anlass für die archäologische Untersuchung des Klosters waren spätantike Wirtschaftseinbauten (überwiegend Anlagen zur Getreideverarbeitung und Getreidelagerung), die während der Ausgrabung der pharaonischen Grabanlage K 93.11 unter der Leitung von Daniel Polz in den beiden Vorhöfen freigelegt worden waren. Diese Wirtschaftseinrichtungen konnten der spätantik/koptischen Klosteranlage auf dem Hügelrücken zugewiesen werden. Umgekehrt waren in der Klosteranlage auf dem Hügelrücken Architekturglieder der pharaonischen Grabanlagen K 93.11 und K 93.12 offenbar als Spolien verbaut. Diese Situation war schließlich der Auslöser für die Idee, die archäologische Untersuchung der spätantiken Klosteranlage auf dem Hügel von Dra' Abu el-Naga gleichrangig neben die Untersuchung der pharaonischen Denkmäler zu stellen.

Ziel:

Ziel ist es, das Kloster im Kontext der spätantiken Besiedlung des thebanischen Westufers archäologisch zu untersuchen und dabei auch wirtschaftliche Beziehungen zur Außenwelt und die sozialen Bedingungen der Klostergemeinschaft in den Blick zu nehmen.

Ansprechpartner:

Projektleitung: Günter Burkard, Leitung der Ausgrabung: Ina Eichner.

Die Mitarbeiter:

Thomas Beckh, Pieter Collet, Ilona Dudzinski, Ulrike Fauerbach, Rachel Fey, Katrin Fischer, Marisa Fischer, Kathrin Gabler, Georg Herdt, Suzana Hodak, Constanze Holler, Catherine Jones, Juliane Lengning, Sylvia Mehret, Edina Petersmark, Siegfried Richter, Anna Rudschies, Ute Rummel, Johanna Sigl, Anja Stoll, Alexandra Verbovsek, Albert Zink.


Bisherige Arbeiten:

Abb. 2: Gesamtplan

Abb. 2: Gesamtplan

2001-2003:
Zwei vorbereitende Kampagnen in den Jahren 2001 und 2002 dienten vor allem der Erstellung eines Gesamtplanes der Klosteranlage (Abb. 2), in dem alle obertägig sichtbaren Strukturen eingetragen wurden. Beide Kampagnen wurden unter der gemeinsamen Leitung von Michael Mackensen, Günter Burkard und Daniel Polz durchgeführt. Im Jahr 2003 wurde unter der Leitung von Günter Burkard und Ulrike Fauerbach in einer dreiwöchigen Kampagne das sog. Zentralgebäude ausgegraben.

 

Abb. 3: Sitzringe

Abb. 3: Sitzringe

2004-2006:
Die erste große, von der DFG finanzierte Grabungskampagne in der Klosteranlage fand vom 16.02. bis zum 14.04.2004 statt. In einer anschließenden Kampagne im Herbst 2004 wurden kleinere Grabungsarbeiten durchgeführt. Insgesamt wurde 2004 eine knapp 300 m² große Fläche nördlich und westlich des 2003 freigelegten Zentralgebäudes ergraben.

Im Norden und Westen des Zentralgebäudes erstreckte das Refektorium des Klosters, in dem sechs paarweise angeordnete Sitzringe (Abb. 3) ausgegraben worden sind, die jeweils einen runden, z.T. sorgfältig mit Kalkmörtel verputzten und rötlich gefärbten gemauerten Tisch umschließen. Eine Sitzprobe ergab, daß um einen Tisch jeweils elf bis zwölf Personen auf einem der sechs Sitzringe Platz nehmen konnten, so daß hieraus Rückschlüsse über die maximale Teilnehmerzahl an einer Mahlzeit und damit wohl auch über die Größe der Klosterbelegschaft, die somit etwa 66-72 Mönche umfasst haben dürfte, möglich sind.

 

Abb. 4: Mönchszelle mit Lehmbetten

Abb. 4: Mönchszelle mit Lehmbetten

Östlich an das Refektorium schließen Mönchszellen an, von denen zwei vollständig ausgegraben wurden. Hier überraschte die nahezu vollständig erhaltene, aus Lehm bestehende Inneneinrichtung in einer der Zellen. Längs der Nord-, West- und Südwand einer Zelle waren drei Lehmbetten (Abb. 4) angeordnet. Über jedem Bett befand sich eine Wandnische zur Aufnahme der persönlichen Habseligkeiten.

 

Abb. 5: Webstuhlgrube

Abb. 5: Webstuhlgrube

Nördlich des Refektoriums und zugleich westlich der Mönchszellen wurde ein großer Vorratsraum ausgegraben. Vor die Süd- und Westwand des Raumes wurden nebeneinander aufgereiht mehrere mit Lehm ausgekleidete, unterschiedlich tiefe Vorratsmagazine eingebaut, die nach oben hin offen waren. In der Westwand des Vorratsraumes führten zwei Treppen auf das Plateau des Vorhofes einer in der Nordwestecke des Klosters vermuteten pharaonischen Grabanlage. Diese wurde in das Kloster einbezogen und umgenutzt. Vor der Nord- und Ostwand des Vorratsraumes sind zwei Webstuhlgruben (Abb. 5) ausgegraben worden. Der Vorratsraum zeigte starke Brandzerstörungen und eine dicke Brandschicht. Er wurde nach der Brandzerstörung nicht wieder aufgebaut.

 

Abb. 6: Raum mit Vorratsbehältern

Abb. 6: Raum mit Vorratsbehältern

Im Frühjahr 2005 fand die zweite große Grabungskampagne vom 05.02. bis 27.04.2005 statt. Die Grabung konzentrierte sich auf den terrassierten Bereich südlich des sog. Zentralgebäudes und erstmals auch auf die nahe gelegene Nekropole außerhalb des Klosters. Südlich des sog. Zentralgebäudes erstreckte sich ein Gebäude, von dem bisher zwei Räume ausgegraben wurden, die überwiegend für Wirtschaftszwecke genutzt wurden. In beiden Räumen lassen sich mindestens zwei Nutzungsphasen nachweisen. So wurden z.B. in einem der Räume in einer späteren Phase drei große Vorratsbehälter aus Lehm installiert (Abb. 6), die wahrscheinlich zur Lagerung von Getreide dienten. In einem Hof östlich dieses Gebäudes wurden für Fußbodenbeläge und kleine Treppen schon in der ältesten Phase z.T. Inschriften der pharaonischen Zeit als Spolien wieder verwendet.

 

Abb. 7: Nekropole

Abb. 7: Nekropole

In der Nekropole wurde eine Sondage in der Südwestecke durchgeführt (Abb. 7). Es zeigte sich, dass die Gräber zumindest im südwestlichen Abschnitt der Nekropole in langen Reihen sehr regelmäßig angelegt worden waren. Die Grabreihen waren durch schmale Mittelwege zugänglich. Die Grabung in der Nekropole läßt bisher zwei Bestattungsniveaus erkennen. Erstaunlich ist, dass sich trotz des neuzeitlich stark durchwühlten Geländes einige wenige Mumien der Mönche noch intakt erhalten haben. Die anthropologische Untersuchung der Knochen aus den gestörten Gräbern ergab eindeutig, dass es sich bei den Bestattungen um männliche Individuen und somit eindeutig um ein Mönchskloster handelte.

 

Abb. 8: Tonnengewölbe

Abb. 8: Tonnengewölbe

Im Frühjahr 2006 fand die 3. Grabungskampagne vom 16.01. bis zum 25.04.2006 statt. Die Grabung konzentrierte sich auf den terrassierten Bereich südlich und südöstlich des sog. Zentralgebäudes und - wie schon im Vorjahr - auf die nahe gelegene Nekropole außerhalb des Klosters. Im Südosten des sog. Zentralgebäudes wurden unter dem Bodenpflaster des Ostumganges ältere Strukturen freigelegt. Dabei handelt es sich um zwei langgestreckte Tonnengewölbe (Abb. 8). Sie könnten als Lager- bzw. Speicherbauten gedient haben, die durch eine viereckige Öffnung auf der Oberseite zu befüllen waren und die zu einem späteren Zeitpunkt zugeschüttet, eingeebnet und mit dem Ziegelpflaster des Ostumganges des sog. Zentralgebäudes überdeckt wurden.

 

Abb. 9: Raum mit Webstuhlgruben

Abb. 9: Raum mit Webstuhlgruben

Im Süden des Zentralgebäudes wurde ein großer Raum (Abb. 9) freigelegt, der vor seiner Ost- und Südwand zwei in den Fels eingetiefte Webstuhlgruben besaß, wie sie bereits im Jahr 2004 im Vorratsgebäude nördlich des Zentralgebäudes freigelegt worden waren. Im nördlichen Abschnitt befand sich eine Treppe, die auf eine mit Kalksteinen gepflasterte Terrasse führte. Mehrere nachträgliche, kleinteilige Lehmeinbauten bezeugen eine intensive Nutzung dieser Terrasse über einen längeren Zeitraum.

Die Grabung in der Nekropole zeigte erneut die regelmäßige Anlage der Grabreihen von Norden nach Süden und die Trennung der Reihen durch schmale Mittelwege (Abb. 7).

 

Abb. 10: Vierpfeilerraum

Abb. 10: Vierpfeilerraum

2007-2008:
Die 4. Grabungskampagne dauerte vom 18.02.-24.04.2007. Die Grabung konzentrierte sich innerhalb der Klosteranlage wie in den Vorjahren auf die südlichen Terrassen. Auf der - vom Zentrum aus gesehen - zweiten von insgesamt vier erkennbaren Südterrassen wurde am Ostrand des Klosters ein großer Raum mit vier Pfeilern ausgegraben (Abb. 10). Ursprünglich war hier der Standort der Klosterkirche vermutet worden, was sich aber durch die Grabung nicht bestätigt hat. Nördlich des Vierpfeiler-Raumes wurden mehrere ältere Mauerzüge freigelegt, die von der Vorgängerbebauung stammen und wichtige Aufschlüsse über die chronologische Bauabfolge sowohl des Vierpfeiler-Raumes wie auch der unmittelbar benachbarten Räume geben.

 

Abb. 11: Holzkreuz

Abb. 11: Holzkreuz

Um die älteren Bauphasen unter dem Ostumgang des Zentralgebäudes zu erfassen wurde an der Südost-Ecke des Zentralgebäudes eine Sondage angelegt. Zuvor mussten hier die wohl aus den Grabanlagen K 93.11 und K 93.12 stammenden, wiederverwendeten pharaonischen Sandsteinplatten und Brandziegelausflickungen des Pflasterbodens entfernt werden. Dabei kam ein großes, undekoriertes Holzkreuz zutage, das wohl ursprünglich auf der Außenseite des Zentralgebäudes befestigt war (Abb. 11).

 

Abb. 12: Kleine Vorgängerräume

Abb. 12: Kleine Vorgängerräume

Unter dem Pflasterboden kamen nicht nur die Reste eines älteren Ziegelbodens zutage, sondern auch Reste von zwei kleinen Räumen, die sich hier ursprünglich befunden haben (Abb. 12).

 

Abb. 13: Nischengang (links) und Vorratsräume (rechts vorne)

Abb. 13: Nischengang (links) und
Vorratsräume (rechts vorne)

Auf der hoch verschütteten dritten südlichen Terrasse wurde in diesem Jahr auf der Westseite mit der Grabung begonnen. Hier befindet sich ein bereits seit 2002 bekannter sogenannter Nischengang, der zu beiden Seiten mit Rundbogennischen ausgestattet ist, die z.T. noch gut erhalten sind. Südlich des Nischenganges, in der westlichen Fortsetzung von fünf gleich großen Räumen, die noch nicht ausgegraben aber von Anfang an als Mönchszellen interpretiert wurden, kamen drei kleinere Räume zutage, die wohl als Vorratsräume dienten (Abb. 13). In dem mittleren dieser Räume waren Keramikgefäße ringsum vor den Wänden in eine Lehmbank eingemauert. Wichtiges vorläufiges Ergebnis ist, dass sich der Trakt mit den vermuteten Mönchszellen sowie den drei Vorratsräumen südlich des Nischenganges viel weiter nach Westen erstreckte als bislang vermutet worden war.

 

Abb. 14: Nekropole mit Skeletten

Abb. 14: Nekropole mit Skeletten

Außerhalb der Klosteranlage wurde eine Sondage am Nordost-Ende der zugehörigen Nekropole angelegt. Die in langen Grabreihen gleichmäßig angeordneten Gräber unterscheiden sich nach Art und Bauweise nicht von den in den Vorjahren freigelegten Gräbern am Südwestende der Nekropole. Überraschend war aber, dass es sich bei den Bestattungen - im Gegensatz zu den südwestlichen Gräbern - nicht um mumifizierte und aufwändig gewickelte Leichname sondern um Skelette handelte (Abb. 14).

 

Abb. 15: Kleiner Raum innerhalb des Vierpfeilerraums

Abb. 15: Kleiner Raum innerhalb des
Vierpfeilerraums

Die Grabungskampagne des Jahres 2008 in Deir el-Bachit dauerte vom 06.02.-28.04.2008. Beim Abbau des in der Raummitte stehen gelassenen Profilsteges in dem bereits 2006 und 2007 ausgegrabenen Vierpfeilerraum kam ein kleiner Raum mit einem verschlossenen Lehmbehälter zutage (Abb. 15),

 

Abb. 16: Gefäße aus dem Lehmbehälter

Abb. 16: Gefäße aus dem Lehmbehälter

in dem sich 11 vollständige Keramikgefäße, eine Glasflasche, ein Bastkorb und diverse Holzutensilien befanden, die einer älteren Phase des Klosters zugeordnet werden können (Abb. 16). Eine vorläufige Datierung der Keramik und der Glasflasche führt in das 8. Jh. n. Chr. Die eingehende Untersuchung der Funde ist noch nicht abgeschlossen.

 

Abb. 17: Tonnengewölbter Raum

Abb. 17: Tonnengewölbter Raum

Grabungen im sog. Nischengang südlich dieses Fundortes ergaben, dass diese ältere Phase des Vierpfeilerraumes sich auch auf die im Süden angrenzende Terrasse fortsetzt. Hier wurden Mauerzüge und ein Tonnengewölbe freigelegt (Abb. 17), die von den jüngsten Fussböden des Nischenganges vollkommen überdeckt wurden und die mit einigen der älteren Mauerstrukturen im benachbarten Vierpfeilerraum fluchten. Die kleinräumigen Strukturen der älteren Phase wurden später vollständig überbaut. Die anders ausgerichteten Mauern der jüngeren, heute noch sichtbaren Bauten zeigen, dass es keinen Zusammenhang zwischen den beiden Phasen gegeben hat.

 

Abb. 18: Verputz

Abb. 18: Verputz

Weiter westlich wurden in dieser Kampagne drei Räume ausgegraben, von denen der westlichste wohl ein Hof war, durch den man mittels einer Treppe in ein nicht mehr erhaltenes Obergeschoss gelangte. Aus dem zerstörten Obergeschoss stammen zahlreiche bemalte Verputzfragmente (Abb. 18), aufgrund derer von einer besonderen Funktion dieses Obergeschossraumes auszugehen ist.

 

Abb. 19: Zwei Mönchszellen (rechts) und der Hof (links)

Abb. 19: Zwei Mönchszellen (rechts)
und der Hof (links)

Unmittelbar an den Hof grenzen im Osten zwei Räume an, die mit Lehmbetten ausgestattet sind und als Mönchszellen dienten (Abb. 19). Mehrfache kleinere Umbauten innerhalb der Räume lassen darauf schließen, dass sie über einen längeren Zeitraum in Benutzung waren.

 

Abb. 20: Nekropole

Abb. 20: Nekropole

In der Nekropole des Klosters wurden im Zentrum und am südlichen Rand mehrere Grabreihen ausgegraben, um die Flächenausdehnung der Nekropole besser erfassen zu können. Wie in den bereits in den Vorjahren ausgegrabenen Abschnitten der Nekropole findet sich auch hier ein System aus schmalen Wegen, die in geradlinig in Nord-Süd-Richtung verlaufen und die einzelnen in Reihen angeordneten Gräber zugänglich machen (Abb. 20). Eines der Gräber unterscheidet sich so auffallend durch seine Größe und einen weißen Außenverputz von den umliegenden Gräbern, dass die Vermutung nahe liegt, dass es sich hier um den Bestattungsplatz einer herausragenden Persönlichkeit innerhalb der Klosterhierarchie gehandelt haben muss. Bis zu diesem Grab ist der Weg außerdem mit gebrannten Ziegeln gepflastert, wodurch er sich auffallend von den sonst mit Lehmestrich verputzten Wegen unterscheidet. Westlich vor dem Grab erstreckt sich zudem ein kleiner Platz für Versammlungen, der aber von späteren Gräbern schließlich zugebaut worden ist.

Zusammenfassung:
Abgesehen vom Vierpfeilerraum lassen sich allen bisher ausgegrabenen Räumen eindeutige Funktionen aufgrund der erhaltenen Innenausstattung zuweisen. In den meisten Räumen lassen sich zwei oder sogar mehrere Nutzungsphasen unterscheiden, die mit Hilfe der Keramik- und Kleinfundauswertung chronologisch präzisiert und eingeordnet werden sollen. Die kleinteilige Inneneinrichtung und der gute Erhaltungszustand der Räume ermöglichen einen hervorragenden Einblick in das Alltagsleben und die Lebensbedingungen der Mönche von Deir el-Bachit.


Bisher erschienene Literatur:

  • G. Burkard, M. Mackensen, D. Polz, Die spätantike/koptische Klosteranlage Deir el-Bachit in Dra' Abu el-Naga (Oberägypten). Erster Vorbericht, MDAIK 59, 2003, 41-65.
  • G. Burkard, M. Mackensen, Die spätantik-koptische Klosteranlage Deir el-Bachit - eine interdisziplinäre Ausgrabung in Oberägypten, Jahresberichte der Gesellschaft von Freunden und Förderern der Universität München 81, 2002 (2003) 25-27.
  • I. Eichner, U. Fauerbach, Die spätantike/koptische Klosteranalge Deir el-Bachit in Dra' Abu el-Naga (Oberägypten). Zweiter Vorbericht, MDAIK 61, 2005, 139-152.
  • D. Polz, I. Eichner, The Necropolis of Dra' Abu el-Naga at Thebes, in: Annales du Service des Antiquités de l'Égypte 80, 2006, 299-310.
  • G. Burkard, I. Eichner, Zwischen pharaonischen Gräbern und Ruinen. Die spätantik-koptische Klosteranlage Deir el-Bachit in Theben-West, in: G. Dreyer, D. Polz (Hrsg.), Begegnung mit der Vergangenheit. 100 Jahre in Ägypten - Deutsches Archäologisches Institut Kairo 1907-2007 (Mainz 2007) 270-274.

Kooperationen:
Die Klosteranlage liegt innerhalb des Konzessionsgebietes des DAI Kairo auf der Hügelkuppe von Dra' Abu el-Naga. Von Seiten des DAI Kairo und besonders von dessen Zweitem Direktor PD Dr. Daniel Polz wird das Projekt mit massiver logistischer Hilfe unterstützt. Die koptischen Ostraka und Papyri werden seit 2006 von Dr. Suzana Hodak und Prof. Dr. Siegfried Richter bearbeitet. Seit 2005 werden die Mumien und die Knochen aus der Grabung in der zugehörigen Kloster-Nekropole von dem Paläopathologen und Anthropologen PD Dr. Albert Zink (www.archeomed.de) und Dipl. Biol. Sandra Lösch untersucht. Die pharaonischen Inschriften von Deir el-Bachit werden von Dr. Ute Rummel (DAI Kairo) bearbeitet. Die umfangreichen Lederfunde werden von Dr. André Veldmeijer (Amsterdam) untersucht. Die Bearbeitung der Glasfunde liegt in den Händen von Dr. Daniel Keller (RGZM Mainz). Johanna Sigl M. A. (München) untersucht die Tierknochen von Deir el-Bachit. Die Münzfunde werden von PD Dr. Tonio Sebastian Richter (Leipzig) bearbeitet.


Einzeluntersuchungen:

  • Über die Webstuhlgruben von Deir el-Bachit wurde eine Magisterarbeit verfasst: Johanna Sigl, Gruben mit Querholz. Untersuchungen zu ägyptischen Webstühlen in pharaonischer und koptischer Zeit mit Schwerpunkt auf die Webstuhlgruben in frühchristlichen Ansiedlungen in Theben-West, München 2006 (unpubliziert).
  • Die Keramik von Deir el-Bachit wird von Thomas Beckh im Rahmen einer Dissertation bearbeitet.

Finanzielle Förderung:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Collegium Aegyptium